Dritter Teil von „Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?“
Eine Substanzsucht verändert das ganze Leben, da diese Substanz einen immer größeren Teil im Leben einnimmt. Endet mit einem Entzug und einer Therapie der Substanzkonsum, ist vom eigentlichen Leben bei vielen nicht mehr das meiste da. Der entwöhnte Süchtige fällt in ein tiefes Loch und damit in den Rückfall. Das eigentliche Problem wird in der normalen Suchtbehandlung nicht erreicht, es befindet sich im Unterbewusstsein. Einer Sucht geht fast immer ein Trauma voraus. Mit einer Iboga-Behandlung kann der Süchtige in sein Inneres blicken, eine Selbstheilung kann beginnen. Della hat das bereits erfahren und möchte mit ihrer Facebook-Seite „Ibogain Germany“ anderen Süchtigen heraus aus der Problemsucht, hinein in ein besseres und selbstbestimmtes Leben verhelfen.
[divider]Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, beginnt bitte hier: „Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?“ Iboga ist nicht ungefährlich. Deswegen ist es wichtig, sich umfassend zu informieren, bevor man anderen davon erzählt oder es für sich selber anwendet. (Zweiter Teil unter: „Della im Interview – zur Behandlung mit Iboga“)
Zum Glück ist Informationen zu sammeln und zur Verfügung zu stellen noch nicht verboten. Ibogain ist durch die fehlende Präsenz und Aufklärung immer noch in einer Art „juristischer Grauzone“ angesiedelt. Aber streng genommen wird es ab der Abgabe und Verabreichung von HCl illegal, weil der Anteil der psychoaktiven Stoffe dann so hoch ist, dass es als DMT ins Betäubungsmittel-Gesetz fällt.
Für eine Behandlung im eigenen Zuhause vermittle ich einfachsten Zugang zu qualitativ hochwertig und nachhaltig angebauten Iboga-Produkten wie HCL und TA oder natürliche Rootbarks. Ich versorge die Interessierten mit wichtigen Infos zur Vorbereitung und Durchführung der Behandlung. Und ich unterstütze die Menschen bei der Entscheidungsfindung. Sich für eine solch „experimentelle“ Therapie zu entscheiden, erfordert wirklichen Mut oder große Verzweiflung.
Hanf Magazin – Robert Brungert: Du hast durchklingen lassen, dass Ibogain trotz allem nicht für jeden Süchtigen das richtige ist. Was sind deiner Meinung nach die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie mit Iboga? Erkläre einmal, was deine Patienten mitbringen müssen, um erfolgreich zu sein? Della: Ich würde mir nie anmaßen, meine Prognose derart zu gewichten, dass ich Interessierte von vornherein ablehne – solche Fälle lassen sich an einer Hand abzählen und haben andere medizinische Gründe.Iboga-Patienten sollen allgemein in guter körperlichen Verfassung sein und sollen die notwendigen Sozial- und Lebensstrukturen mitbringen, um nach der Behandlung in ein geregeltes/gesichertes Leben übergehen zu können.
Hanf Magazin – Robert Brungert: Wie kann ich mir die benötigte Substanz und diese Strukturen als Süchtiger aufbauen, damit Iboga mir wirklich helfen kann? Della: Besonders erfolgversprechend ist Ibogain natürlich bei den Menschen, die bereits von der Drogenszene Abstand genommen haben, schon längere Zeit stabil sind und gänzlich auf selbstschädigendes Verhalten verzichten können. Im besten Fall erinnert nur noch der Gang zur Apotheke an die Sucht. Hanf Magazin – Robert Brungert: Es gibt auch die nicht substanzgebundene Sucht. Spielsucht, Fresssucht oder Zwänge wie Waschzwang. Kann Iboga hier helfen? Hattest du auf Ibogain Germany schon derart gelagerte Anfragen? Della: Ich habe bis jetzt noch nie Anfragen in diese Richtung erhalten und keinerlei Erfahrung diesbezüglich, kann mir aber gut vorstellen, dass es auch in diesen Menschen zu einer Veränderung führt. Hanf Magazin – Robert Brungert: Du selber erklärtest, dass du vor der Ibogain-Einnahme bereits vielfach kalt entzogen hattest, immer nur mit mäßigem oder mittelfristigem Erfolg, obwohl die Voraussetzungen eigentlich ganz gut waren. Woran hat es gelegen? Warum waren dann trotzdem noch zwei Iboga-Anläufe notwendig, bis du es wirklich geschafft hattest? Della: Das ist ja alles persönliche Definitionssache, nicht wahr? Für mich war erst von wirklicher Heilung zu sprechen, als ich aufgehört habe, den ständigen Suchtdruck zu spüren und zu bekämpfen. Ich war nicht gewillt, meine ganze Vergangenheit zu verleugnen und alles zu meiden, was mich einmal ausgemacht hat. Ich habe gespürt, dass es auch anders geht und heute kann ich mich frei bewegen, ohne ständig auf mögliche „Trigger“ zu achten, die natürlich überall in dem gewohnten Umfeld vorhanden sind. Heute kann ich neben Leuten sitzen, die konsumieren, ohne nur eine Sekunde daran zu denken, selber was nehmen zu wollen.
Soweit das Schlusswort von Della von Ibogain Germany. Das Themengebiet ist nicht nur rund um Iboga hochinteressant. Vielen anderen Substanzen wie LSD oder Psilocybin wird schon lange eine heilende Wirkung nachgesagt. All diese psychoaktiven Substanzen ermöglichen eine Reise in das Innere und öffnen ganz andere Ebenen. Die nicht ganz ungefährlichen Reisen sind nicht immer angenehm. Das, was man vielleicht erfährt, wird einem nicht immer gefallen. Eine falsche Einnahme solcher Substanzen kann einem sogar beträchtlichen Schaden zufügen. Aber anscheinend hilft es vielen auf rätselhafte Weise, wie Ibogain bei der Verarbeitung und Heilung traumatischer Probleme helfen kann. Mit sinnvollen Regulierungen wäre das Potenzial vieler solcher Substanzen ein ganz anderes für die Menschheit.