In Italien wurde CBD nun als Betäubungsmittel eingestuft und Produkte wie CBD-Extrakte von den Behörden vom italienischen Markt verbannt.
So habe das Gesundheitsministerium einen Beschluss verabschiedet, nach dem Cannabidiol offiziell in die Arzneimittelliste des Landes aufgenommen werden soll. In einer darauf folgenden separaten Anordnung der italienischen Zoll- und Monopolbehörde seien Einzelhändler vor dem Verkauf von Blüten, Ölen und Harzen oder anderer Produkte, die aus Hanf gewonnene Substanzen enthalten, gewarnt worden.
Laut dem im Amtsblatt der italienischen Republik, Gazetta Ufficiale, veröffentlichten Beschluss werden Zusammensetzungen zur oralen Verabreichung von CBD, das aus Cannabisextrakten gewonnen wird, in die Arzneimittelliste des Landes aufgenommen.
„Dieser Erlass legt fest, dass CBD für die orale Anwendung aus Cannabisextrakten in die Arzneimitteltabelle aufgenommen wird und nur mit Genehmigung der AIFA (der italienischen Arzneimittelagentur) hergestellt werden darf“, erklärte Giacomo Bulleri, ein Anwalt, der den italienischen Cannabissektor analysiert und als Vorstandsmitglied bei Federcanapa, einer italienischen Hanfhandelsgruppe, tätig ist, gegenüber der Website Fanpage.it. „Daher sind Öle für die unbestimmte Verwendung illegal“, so Bulleri.
Widersprüchlicher Beschluss
Die Nachricht sorgte im italienischen Einzelhandel für viel Aufsehen und steht im Widerspruch zu der erst kürzlich getroffenen Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums. Dies hatte festgelegt, dass Hanfblüten für Extraktionszwecke als landwirtschaftliches Produkt und nicht als Betäubungsmittel gelten.
Es bleibt abzuwarten, was die Entscheidung für Cannabis-Light bedeutet und ob die Hanfblüten mit einem hohen CBD- und verschwindend geringen THC-Gehalt angesichts des Verkaufsstopps durch die Zoll- und Monopolbehörde vom Markt genommen werden müssen. In Form vorgerollter Zigaretten und als lose Blüten wurden CBD-Blüten in Italien und der Schweiz in den letzten Jahren immer beliebter.
Epidiolex kurz vor der Markteinführung
Interessanterweise kommt der Beschluss der italienischen Behörden zu einem Zeitpunkt, an dem GW Pharmaceutricals kurz vor Einführung des Medikaments Epidiolex steht. Das Unternehmen beantragte die Vertriebsgenehmigung für das Medikament auf CBD-Basis, um mit dem Verkauf des Produkts in Italien beginnen zu dürfen.
Epidiolex hat sich als wirksam für die Behandlung schwerer Formen von Epilepsie wie dem Dravet-Syndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom erwiesen. 2018 erhielt Epidiolex von der amerikanischen Behörde für Arznei- und Lebensmittelsicherheit (FDA) als erstes verschreibungspflichtiges Medikament auf Cannabis-Basis eine Zulassung auf Bundesebene.