Die sogenannten Drogenlenker sind primär für Prohibitionisten fast ein Dämon, der auf den Straßen unterwegs ist. Es wurde prophezeit, dass durch die Legalisierung von Cannabis die Verkehrsunfälle explodieren werden. Doch ähnlich wie zuvor bereits in Bayern zeichnete sich für 2024 in ganz Deutschland ein Bild ab, welches das komplette Gegenteil vermittelt.
Rückgang in allen Bereichen
Das Statistische Bundesamt veröffentlichte die Zahlen für 2024, aus denen klar hervorgeht, dass es bei allen Arten von Unfällen einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr gab. Die befürchteten Horrorszenarien, die von konservativen Prohibitionisten im Zusammenhang mit Drogenlenkern prophezeit wurden, traten trotz der Cannabislegalisierung nicht ein. Insgesamt wurden in Deutschland 2024 2,5 Millionen Unfälle registriert. Das entspricht immerhin einem Rückgang von 1 % im Vergleich zum Vorjahr.
Bei 2,2 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden. Das ist in etwa der gleiche Wert wie im Vorjahr. Rund 363.000 Personen wurden 2024 im Straßenverkehr verletzt, was einem Rückgang von 1 % seit 2023 entspricht. Die Zahl der Schwerverletzten sank um 5 % auf 50.300. Dabei handelt es sich sogar um den niedrigsten Wert seit 1991. 2.780 Menschen kamen 2024 bei Verkehrsunfällen ums Leben. Im Vorjahr waren es 2.839, was einem Rückgang um 2 % entspricht. Das ist der drittniedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1953.
Alle Befürchtungen blieben aus
Diese Zahlen zeigen neutral und objektiv, welchen Einfluss es auf die Verkehrssicherheit hat, wenn Cannabis legal ist. Nämlich gar keinen. Nichts von all dem, was Legalisierungsgegner prophezeiten, wurde Realität. Im Gegenteil zeigen die Zahlen eindeutig, dass die Unfälle sogar rückläufig waren. Interessanterweise werden genau diese Zahlen nie in den Mainstream-Medien erwähnt. Es wird lediglich davor gewarnt, dass immer mehr Verkehrsteilnehmer unter dem Einfluss von THC unterwegs sind. Das mag sogar richtig sein, denn THC ist tagelang nachweisbar und in konservativen Bundesländern wie Bayern wird das Gesetz maximal restriktiv umgesetzt. Wenn mehr Personen kontrolliert werden, ist es klar, dass die Anzahl derjenigen, die THC-Spuren in sich tragen, steigt. Es tragen auch viele Spuren von Bier in sich, die man mit entsprechendem Aufwand theoretisch nachweisen könnte. Was am Ende zählt, sind die objektiven Zahlen und Fakten.
Diese zeigen ganz klar, dass die Zahl der Unfälle nicht gestiegen, sondern gesunken ist. Es muss noch einmal betont werden, dass es nicht darum geht, akut berauscht am Straßenverkehr teilzunehmen. Dies stand zu keinem Zeitpunkt zur Debatte. Berauschtes Fahren ist unter keinen Umständen zu befürworten. Es ist wichtig, dies immer wieder zu betonen, da einem genau dieser Punkt im Mund umgedreht wird. Zu verurteilen ist lediglich die jahrzehntelange Ungleichbehandlung von Cannabis und Alkohol. Bis vor der Entkriminalisierung war es in Deutschland gängige Praxis, selbst dann zur MPU geschickt zu werden, obwohl man nicht einmal im Straßenverkehr auffällig wurde. Selbst der bloße Besitz konnte ausreichen, um als charakterlich ungeeignet zu gelten, ein Fahrzeug zu lenken.
Dass dies ein absoluter Unsinn war, der überhaupt nichts mit Verkehrssicherheit zu tun hatte, sieht man nun offensichtlich an den Unfallzahlen ein Jahr nach der Legalisierung. Im Nachbarland Österreich verliert man bis heute wegen geringster THC-Spuren den Führerschein.
Konservative dennoch für Rekriminalisierung
Obwohl die aktuellen Zahlen eindeutig zeigen, dass die befürchtete Eskalation im Straßenverkehr ausblieb, pochen konservative Parteien dennoch auf eine Rücknahme des Gesetzes. CDU und CSU möchten Millionen Bürger wieder in die Kriminalität schicken. Dies würde im schlimmsten Fall auch die altbekannten MPU-Probleme zurückbringen. Das ist ein absoluter Unsinn, der nichts mit Verkehrssicherheit zu tun hat, sondern lediglich auf längst überholten Ideologien beruht. Auch die Zahlen aus anderen Ländern zeigen ebenfalls eindeutige Fakten.
In vielen US-Staaten und Kanada gab es in all den Jahren der Legalisierung trotz höherer Grenzwerte keinen Anstieg bei den Verkehrsunfällen. Im Herbst steht eine Evaluierung des Cannabisgesetzes an. Genau solche Zahlen müssen dabei auf den Tisch gelegt werden, anstelle der üblichen Prohibitionsmärchen. Bei den erwähnten Zahlen handelt es sich auch nicht um an den Haaren herbeigezogenen Wunschvorstellungen, sondern um offizielle Werte vom Bundesamt für Statistik in Deutschland.