Wie der im belgischen Fernelmont angesiedelte Hersteller von Hanfbaumaterialien IsoHemp mitteilte, wird in Kürze mit dem Bau einer neuen Hightech-Fertigungsanlage für Hanfsteine im Gegenwert von 7 Millionen Euro beginnen. Damit will IsoHemp der stark steigenden Nachfrage an vorgeformten Baumaterialien aus Hanf gerecht werden. Läuft alles nach Plan, soll die neue Fabrik schon 2021 die Produktion aufnehmen. Damit will IsoHemp den Ausstoß von gegenwärtig 1 Million Hanfsteinen auf 5 Millionen pro Jahr steigern.
Modernste Technologien
Laut IsoHemp wird die neue Fabrik eine der innovativsten im ökologisch ausgerichteten Bausektor. „Industrie 4.0“ ist hier das Stichwort. Modernste Software und voll automatisierte Fertigung, wozu auch der Einsatz von Robotern gehört, sind die Antwort des Unternehmens auf die stark wachsende Nachfrage vor allem im Zusammenhang mit energieeffizienter Renovierung von Altbauten. „Die Herausforderungen, was energetische Renovierungen im Bausektor betrifft, sind enorm“, so IsoHemp, „und der Marktanteil bio-basierter Lösungen wird Tag für Tag größer.“ Bei IsoHemp sorgt der Renovierungssektor für die Hälfte des Umsatzes.
Doch auch, was Material für Neubauten betrifft, steigen bei IsoHemp die Verkaufszahlen, dank Hempro, einem modularen System, das auf Hanfsteinen in sechs verschiedenen Stärken (6, 9, 12, 15, 20 oder 30 cm) beruht. Das Ergebnis sind in kurzer Zeit und für vergleichsweise wenig Geld errichtete Niedrig-Energie-Bauten, von Einfamilienhäusern bis zu ganzen Wohnblocks. Die Firma selbst schätzt, dass Material für Neubauten ungefähr 30 % ihrer Verkäufe ausmacht, während ca. 20 % verwendet werden für Innenwände sowie für verschiedenste An- und Umbauten an bereits bestehenden Gebäuden.
Noch mit einem weiteren Produkt erweitert IsoHemp die Palette an Möglichkeiten, ökologisch nachhaltig zu bauen. „IsoHemp-Hanf“ ist ein Hanfgranulat, das als Ausgangsstoff für Hanfbeton dient, der primär bei der Innen- und Außendämmung bestehender Gebäude und beim Füllen von Holzrahmen-Baukonstruktionen in Neubauten zum Einsatz kommt. Auch der bei der Herstellung von Hanfbeton als Bindemittel für das Granulat verwendete Kalk kommt aus dem Hause IsoHemp.
Wachstumsmarkt energieeffizientes Bauen
Die Entwicklung des 2012 gegründeten Unternehmens ist beeindruckend. Wurden die Hanfbausteine zu Beginn noch von Hand gefertigt, ist man mittlerweile bei einem Ausstoß von 1 Million maschinell gefertigter Hanfbausteine im Jahr angekommen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es seinen Umsatz in den acht Jahren seines Bestehens jährlich verdoppelt.
Zudem hat IsoHemp inzwischen Vertretungsbüros in Frankreich und den Niederlanden, und vertreibt Produkte in Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, Spanien und Israel. Besondere Bedeutung kommt dabei der umfangreichen Lagerhaltung zu, die es ermöglicht, auf Kundenwünsche schnell zu reagieren. Zudem verfügt Isohemp über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die ständig daran arbeitet, die hergestellten Produkte, wo immer möglich, zu verbessern.
Auch im Hinblick auf Umweltschutz kann sich die Bilanz von IsoHemp sehen lassen. So verwertet das Unternehmen den bei der Produktion anfallenden Abfall vollständig wieder und auch das verwendete Wasser wird komplett recycelt. Aufgrund der Kombination aus umweltbewusster Herstellung und einer ökologisch nachhaltigen Produktpalette wurde IsoHemp erst kürzlich von der Solar-Impulse Foundation ausgezeichnet, einer ebenfalls belgischen Stiftung, die sich der Förderung nachhaltiger und dabei wirtschaftlicher profitabler Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels verschrieben hat.
Quellen
photocredit: facebook @isohemp