Nachhaltige Hilfe für Tiere: Tierarzt Henning Wilz und die Wirkung von CBD
In der Folge des Hanffluencer-Podcasts steht die Tiermedizin im Zentrum. Lars und Julian begrüßen den erfahrenen Tierarzt Henning Wilz, der seit vielen Jahren in eigener Praxis ganzheitlich arbeitet und dabei zunehmend auf Cannabinoide wie CBD setzt. Wilz berichtet von seiner Leidenschaft für die Tiergesundheit, seinen Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden und dem Potenzial von Hanf in der Veterinärmedizin.
Dieser Podcast wurde von den Hanffluencern am 6. November 2023 auf Spotify unter dem Titel Nr. 31 „Tierisch gut – wie Cannabis deinem Liebling helfen kann“ veröffentlicht.
Ganzheitliche Tiermedizin mit Fokus auf den Darm
Henning Wilz beschreibt sich selbst als „großen Bären“ – ruhig, einfühlsam und seit der Schulzeit fest entschlossen, Tierarzt zu werden. Seine Philosophie basiert auf einer ganzheitlichen Sichtweise. Insbesondere der Darm spielt dabei eine zentrale Rolle: „Eine Krankheit kann viele Väter haben, aber die Mutter ist immer die Ernährung“, zitiert er ein asiatisches Sprichwort. Er sieht den Leaky-Gut – also einen durchlässigen Darm – als eine Hauptursache vieler Erkrankungen bei Tieren. Immer schlechtere Ernährung, Stress, Antibiotika und Umweltgifte wirken sich auf das Mikrobiom aus und führen langfristig zu chronischen Problemen.
Cannabinoide als Baustein einer modernen Therapie
Seit einigen Jahren nutzt Wilz Cannabinoide, insbesondere CBD, in seiner Praxis. Dabei greift er vorzugsweise auf Vollextrakte zurück, also Öle, die das volle Spektrum der Hanfpflanze enthalten. Nur so könne man vom sogenannten Entourage-Effekt profitieren, bei dem verschiedene Bestandteile der Pflanze synergistisch wirken. Isolate lehnt er weitgehend ab – sie seien zwar hoch konzentriert, entfalten aber nicht die gleiche biologische Wirkung.
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Vielseitige Einsatzgebiete bei Hunden, Katzen und Pferden
Die Liste der Einsatzgebiete für CBD in der Tiermedizin ist lang. Wilz nennt Beispiele wie Arthrose, Tumorerkrankungen, Epilepsie, Magen-Darm-Beschwerden und Angststörungen. Auch bei Verhaltensproblemen wie übermäßigem Markieren oder Stress durch Silvesterknaller kann CBD helfen. Gerade ältere Hunde profitieren häufig von der schmerzlindernden Wirkung. Auch bei Tieren, die unter Appetitlosigkeit oder nach Operationen zu kämpfen haben, wird CBD erfolgreich eingesetzt. Bei einer Studie zur Epilepsie konnten Häufigkeit und Schwere der Anfälle deutlich reduziert werden – teils sogar in Monotherapie.
Dosierung und Anwendung
Die Dosierung erfolgt individuell, abhängig von Tierart, Alter, Gewicht und Empfindlichkeit. „Man muss sich herantasten“, so Wilz. Beginnend mit wenigen Tropfen, wird die Dosis langsam gesteigert, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Eine Überdosierung sei bei handelsüblichen CBD-Präparaten mit geringem THC-Gehalt kaum möglich. Zur Anwendung empfiehlt Wilz die direkte Gabe ins Maul – über die Schleimhaut wird das Öl am besten aufgenommen. Eine Mischung mit dem Futter sei weniger effektiv. Auch bei kleinen Tieren wie Echsen habe er bereits positive Erfahrungen gemacht.
Skepsis und Aufklärung
Die Akzeptanz bei Tierhalterinnen und Tierhaltern sei erfreulich hoch, so Wilz. Viele würden sich inzwischen selbst über die Wirkung von CBD informieren. Bei einigen bestehe noch Unsicherheit – hier helfe sachliche Aufklärung. Gerade ältere Generationen hätten manchmal noch Vorbehalte, doch diese ließen sich mit fundierten Informationen abbauen. Die Mehrheit sei offen, insbesondere wenn schulmedizinische Ansätze an ihre Grenzen stoßen.
Zukunftsperspektiven und gesetzliche Hürden
Im Gegensatz zur Humanmedizin ist die Verschreibung von medizinischem Cannabis mit THC für Tiere derzeit nicht zulässig. Wilz hofft auf eine Erweiterung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. THC kann – in sehr geringen Mengen – die Wirkung von CBD unterstützen. Das sei wissenschaftlich gut belegt. Er spricht sich klar für eine umfassende Legalisierung aus, bei der nicht nur wirtschaftliche Interessen dominieren, sondern Aufklärung und Eigenverantwortung im Vordergrund stehen.
Empfehlungen für Tierbesitzer
Henning Wilz rät allen Tierbesitzern, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Eine qualitativ hochwertige CBD-Öl-Flasche gehört in jede Hausapotheke – sowohl für Menschen als auch für Tiere. Wichtig sei die Wahl des richtigen Produkts: Vollextrakte auf Basis von Hanfsamenöl, idealerweise aus schonender Extraktion und von vertrauenswürdigen Herstellern. Auch ein Blick auf das Herstellungsverfahren – etwa CO₂- oder Alkohol-Extraktion – könne Aufschluss über die Qualität geben.
Dankbarkeit und Vision
Abschließend spricht Henning Wilz über seine Dankbarkeit: für seine Familie, seine Arbeit, die Natur und die Möglichkeiten, Wissen über Social Media weiterzugeben. Mit Humor und Leidenschaft trägt er dazu bei, das Thema Cannabinoide in der Tiermedizin zu enttabuisieren und verantwortungsvoll zu etablieren. Sein Ziel: eine Tiermedizin, die das Tier ganzheitlich betrachtet und moderne Erkenntnisse mit traditionellem Heilwissen verbindet.