Cannabis als Medizin in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte auf vielen Ebenen. Patienten bekämpfen damit Beschwerden und verbessern ihre Lebensqualität; Ärzte können auf so manche Verschreibung chemischer Präparate verzichten und eine ganze Industrie konnte sich seit der Legalisierung von Medizinalcannabis etablieren und gedeihen. Jede siebte Apotheke in Deutschland führt mittlerweile Cannabis in ihrem Sortiment.
Deutschland ist heute der größte Markt für Cannabis als Medizin in Europa und auch einer der größten weltweit. Seit 2017 hat sich in den Apotheken eine enorme Produktvielfalt für Cannabismedikamente entwickelt, primär Medizinalcannabisblüten sind enorm gefragt bei den Patienten. Seit der Entkriminalisierung von Cannabis am 1. April 2024 ist der Absatz von Cannabis in den Apotheken noch einmal sprunghaft angestiegen, da dies der einfachste Zugang zu legalem und sauberem Cannabis ist.
2.500 Apotheken führen Medizinalcannabis in Deutschland
Von den ungefähr 17.000 Apotheken, die es in Deutschland gibt, bieten inzwischen rund 2.500 medizinisches Cannabis an, dies teilt der Bundesverband Cannabiswirtschaft (BvCW) jüngst in einem Newsletter mit. Der Umsatz der Branche wird derzeit auf ca. eine halbe Milliarde Euro geschätzt. Da die Regulierung von Cannabis, auch in der medizinischen Nutzung, noch Raum für Verbesserung lässt und auch, weil manche Cannabisprodukte wie Edibles und andere Darreichungsformen aktuell angeboten werden dürfen, verfügt der Markt über ein wesentliches Wachstumspotenzial.
Tendenz geht weg vom rauchbaren Cannabis
Zwar ist der medizinische Markt in Deutschland nicht mit einer Regulierung wie in manchen US-Bundesstaaten zu vergleichen, dennoch lässt sich eine Tendenz der Konsumenten hin zu essbaren Cannabisprodukten und Alternativen zu Cannabisblüten feststellen, die für beide Bereiche eine Rolle spielen. Am globalen Cannabis-Feiertag, dem 20. April 2025, wurden in den legalen Cannabis-Dispensaries in den USA nur 41 Prozent des Umsatzes durch Cannabisblüten gemacht. 27 Prozent der Einkäufe bezogen sich auf Vape-Produkte, 14 Prozent Edibles, 10 Prozent Pre-Rolls, 6 Prozent entfielen auf Extrakte und 2 auf topische Produkte.