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In einer Folge des Holistic CBD Podcast sprechen Leonie und Thomas Marisch über ein Thema, das vielen CBD-Anwendern bekannt vorkommt: „Warum wirkt CBD bei mir nicht?“ Eine Frage, die häufig auf falsche Erwartungen, Fehlinformationen und Missverständnisse zurückzuführen ist. In ihrem Gespräch beleuchten die beiden sowohl physiologische als auch psychologische Faktoren, die bei der Wirkung von CBD eine Rolle spielen. Der folgende Artikel fasst die Inhalte der Folge fundiert zusammen.
Kein Schmerzmittel – keine Sofortwirkung
CBD ist kein Schmerzmittel im klassischen Sinn. Viele Nutzer erwarten, dass CBD ähnlich wie ein chemisches Medikament schnell und klar spürbar wirkt – vergleichbar mit einer Schmerztablette, die innerhalb kurzer Zeit Symptome unterdrückt. Doch CBD funktioniert anders. Als natürliche Substanz interagiert es mit dem körpereigenen Endocannabinoidsystem. Ziel ist dabei nicht die sofortige Unterbrechung eines biologischen Prozesses, sondern dessen langfristige Regulierung. Wer CBD nimmt, gibt dem Körper einen Impuls – doch die Wirkung entfaltet sich oft langsam und subtil.
Dosierung ist individuell – nicht standardisiert
Ein zentraler Punkt ist die individuelle Dosierung. Es gibt bei CBD keine Standardmenge, die bei jedem gleich wirkt. Alter, Körpergewicht, Stoffwechsel, Beschwerdebild und Sensibilität beeinflussen maßgeblich, wie viel CBD sinnvoll ist. Viele Menschen beginnen mit zu niedrigen Dosen oder nehmen CBD nur einmal täglich, was nicht ausreicht, um einen konstanten Wirkspiegel im Körper aufzubauen. Da CBD vom Körper innerhalb von acht bis zwölf Stunden abgebaut wird, ist eine Einnahme am besten zweimal täglich – morgens und abends – um eine gleichmäßige Wirkung zu erzielen.
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Regelmäßigkeit bringt spürbare Ergebnisse
Ebenso wichtig ist die Regelmäßigkeit. CBD entfaltet seine volle Wirkung nicht, wenn es nur punktuell oder bei akuten Beschwerden eingenommen wird. Es ist ein Stoff, der den Körper über die Zeit hinweg unterstützt. Erst durch kontinuierliche Anwendung kann das Endocannabinoidsystem sinnvoll beeinflusst werden. Das bedeutet: Nur wer konsequent bleibt, wird auch Wirkung wahrnehmen – besonders bei langfristigen Beschwerden wie Schlafstörungen, chronischer Anspannung oder entzündlichen Prozessen.
Mentale Offenheit verstärkt die Wahrnehmung
Ein interessanter Aspekt ist auch die innere Haltung gegenüber dem Produkt. Wer CBD mit Skepsis, Druck oder zu hohen Erwartungen einnimmt, läuft Gefahr, subtile Wirkungen zu übersehen. Wer hingegen offen und neugierig an die Einnahme herangeht, achtet eher auf feine Veränderungen – etwa einen ruhigeren Geist, ein tieferes Schlafgefühl oder mehr Gelassenheit im Alltag. Diese psychologische Komponente ist nicht zu unterschätzen. Auch wenn der Placeboeffekt oft kritisch gesehen wird: Die Aktivierung körpereigener Ressourcen durch Überzeugung und Aufmerksamkeit ist real – und kein Täuschungstrick.
Ohne Qualität keine Wirkung
Mindestens genauso bedeutend ist die Qualität des verwendeten Produkts. Der CBD-Markt ist groß, aber nicht einheitlich reguliert. Viele Produkte entsprechen nicht dem, was die Verpackung verspricht. Grundsätzlich wird zwischen drei Kategorien unterschieden: Vollspektrum, Breitspektrum und Isolat.
Vollspektrum-Produkte enthalten die gesamte Bandbreite an Cannabinoiden der Hanfpflanze – inklusive des gesetzlich erlaubten THC-Gehalts – und gelten als besonders wirksam durch den sogenannten Entourage-Effekt. Breitspektrum-Produkte enthalten ebenfalls mehrere Cannabinoide, aber kein THC. Isolat-Produkte bestehen ausschließlich aus reinem CBD. Sie sind günstig herzustellen, aber auch am wenigsten effektiv, da die synergetische Wirkung der Pflanzenstoffe fehlt.
Nicht selten kommt es vor, dass Monospektrum-Produkte mit Begriffen wie „Hanföl mit 20 %“ vermarktet werden – was beim genaueren Hinsehen kein CBD enthält, sondern lediglich Hanfsamenöl. Auch minderwertige Rohstoffe, Verunreinigungen mit Pestiziden oder falsche Deklarationen können die Qualität eines CBD-Produkts massiv beeinträchtigen. Wer Wirkung erwartet, sollte daher nur geprüfte, transparente Produkte von vertrauenswürdigen Herstellern verwenden.
Biologische Unterschiede machen sich bemerkbar
Auch die individuelle Biologie spielt eine Rolle. Jeder Mensch reagiert anders auf CBD – je nach Stoffwechsel, Hormonstatus, Gesundheitszustand und Lebensstil. Wer viel Stress hat, sich schlecht ernährt oder wenig schläft, wird CBD anders verstoffwechseln als jemand mit einem ausgeglichenen Alltag. Manche benötigen deshalb höhere Dosen, andere sprechen schon auf kleinere Mengen an. Gerade bei schweren Erkrankungen ist oft ein deutlich höher dosiertes Produkt notwendig, das gezielt eingesetzt wird.
Geduld, Qualität und Konsequenz entscheiden
Am Ende kann gesagt werden: CBD wirkt – aber nicht wie ein Schalter. Es ist kein Ersatz für Medikamente, sondern ein Impulsgeber. Wer sich Zeit nimmt, das richtige Produkt auswählt, konsequent dosiert und offen für subtile Veränderungen bleibt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine positive Wirkung feststellen. Die Frage sollte also nicht lauten, ob CBD überhaupt wirkt, sondern wie man es so anwendet, dass es seine Wirkung entfalten kann.