Hanfanbau mit Leidenschaft – die Hanffluencer im Gespräch mit Lubis Canubis
In dieser Folge des Hanffluencer-Podcasts sprechen Lars und Julian mit Lubis Canubis – auch bekannt als Lu – über die Anfänge des Homegrows, das Leben als Cannabis-Beraterin und die abenteuerlichsten Anbauorte, die man sich vorstellen kann. Lu gibt tiefe Einblicke in die Zeit vor der Legalisierung, verrät praktische Growtipps für Einsteiger und Profis, spricht über Moral, Verantwortung und warum es sich lohnt, mit grünen Daumen in eine legale Zukunft zu starten.
Wir veröffentlichen die Hanffluencer-Podcasts in unserem Online-Magazin, um fundiertes Wissen und authentische Stimmen aus der Cannabis-Community einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Die Gespräche liefern praxisnahe Einblicke und Expertenmeinungen, die den gesellschaftlichen Diskurs rund um Hanf bereichern.
Vom Schwarzmarkt zur Fachberatung: Lubis Canubis im Portrait
Lubis Canubis, die sich heute als Cannabis-Beraterin bezeichnet, ist in der Szene keine Unbekannte. Ihre Leidenschaft für die Pflanze begann schon in der Jugend. Mit einem gärtnernden Vater im Rücken, aber ohne direkte Cannabis-Erfahrung im Elternhaus, entwickelte sie autodidaktisch ihr Wissen über den Hanfanbau. Ihr erster Grow: eine Lowrider-Autoflower im umgebauten Sauna-Keller.
„Ich liebe alle Pflanzen, nicht nur Cannabis“, sagt Lu. Doch bei Cannabis ist die Verbindung besonders tief. Die Pflanze sei nicht nur vielseitig, sondern auch therapeutisch, sowohl in der Wirkung als auch im Anbau.
Herausforderungen im Untergrund
Vor der Legalisierung war der Anbau nicht nur ein handwerklicher, sondern vor allem ein logistischer und sicherheitsrelevanter Kraftakt. Lu spricht offen über die damalige Angst vor Entdeckung und wie wichtig Diskretion, Hygiene und Vertrauen waren. Oft wurde sie zur Hilfe gerufen, wenn in Growanlagen Probleme auftauchten – sei es mit Schädlingen, unzureichendem Equipment oder hygienischen Missständen.
Ein besonders dramatisches Beispiel: Ein Raum mit über 500 befallenen Pflanzen, deren Zustand so schlecht war, dass sie am liebsten zur Vernichtung geraten hätte. Nicht jeder folgte ihrem Rat. Einige Pflanzen fanden dennoch den Weg auf den Markt. Ein ethisches Dilemma, das sie beschäftigt: „Da tut mir nicht nur der Konsument leid, sondern auch die Pflanze.“
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Beruf: Cannabis-Beraterin
Heute bietet Lu professionelle Beratung für Homegrower an. Ob Sortenwahl, Equipment, Ertragsoptimierung oder Schädlingsbekämpfung – Lu hilft. Besonders viel Wert legt sie auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.
„Man ist eigentlich mehr am Putzen als am Ernten“, sagt sie lachend. Wer drei Pflanzen nicht sauber und erfolgreich betreuen kann, solle sich nicht an dreißig wagen. Sauberkeit, Geduld und Planung sind ihre goldenen Regeln.
Zwischen Baumkronen und Moorlandschaften
Ein Highlight der Folge sind Lus Anekdoten über skurrile Anbauorte: Baumkronen, Moorlandschaften, leer stehende Lagerhallen, ausgediente Saunen. Der Baumkronen-Grow war besonders kreativ: Pflanzen in Filztöpfen, befestigt mit Seilen, Wasserbehälter mit Kippsystemen – für den Fall, dass ein Rucksack-Trip in die Baumspitze zu gefährlich wird. Heute lacht sie darüber, doch sie betont: „Das war kein Abenteuer, das war für viele ein Weg zur Selbstversorgung.“
Von der Illegalität in die Sichtbarkeit
Seit dem 1. April ist in Deutschland der Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen legal. Für Lu eine Befreiung. Sie kann ihre Expertise nun offen teilen, ohne Angst vor Strafverfolgung. Auf Instagram berät sie Anfänger, gibt Tipps, beantwortet Fragen – und wird gefeiert. Die Community schätzt ihren ehrlichen, praxisnahen Stil. Ihr Ziel: Seminare, Coachings, Beratung für Gärtnereien und Cannabis-Clubs. „Von Krimineller zur Künstlerin“ lautet ihr neues Motto. Endlich darf sie sichtbar sein.
Growtipps für Einsteiger
Die drei wichtigsten Tipps von Lu für Growanfänger:
- Weniger ist mehr – zu viel Wasser oder Dünger schadet der Pflanze.
- Planen vor dem Start: Welche Sorte, wie viel Platz, welches Equipment?
- Verstehen, was man tut: Keimung, Licht, Luftzirkulation und Hygiene sind Basics.
Ergänzend betont sie, wie wichtig die Auswahl der Samenquelle ist und dass man sich vorab über Sorteneigenschaften informieren sollte.
Was die Profis wissen wollen
Fortgeschrittene Grower kommen meist mit anderen Fragen: Wie kann ich meinen Ertrag optimieren? Was tun mit Überproduktion oder Pflanzenabfall? Auch dabei hilft Lu. Sie erklärt Pressmethoden, Hasch- und Edible-Herstellung und sogar Entsorgungsstrategien für ausgediente Erde und Nährstoffe.
Ausblick: Cannabisberatung mit Herz und Verstand
Lus Geschichte zeigt, wie viel Leidenschaft, Wissen und Ethik in der Szene stecken – auch vor der Legalisierung. Heute ist sie bereit, ihr Know-how mit der Welt zu teilen, anderen zu helfen und den Anbau als gesellschaftlich akzeptierte Praxis mitzugestalten. Ihr Credo: „Mit Liebe, Disziplin und Wissen wird aus einem Grow ein echtes Handwerk.“