Sinkende Preise klingen gut – doch bei medizinischen Cannabisblüten hat der Preis direkte Folgen für Qualitätssicherung, Beratung und Versorgung. In den letzten Jahren sind Selbstzahlerpreise teils stark gefallen. Gleichzeitig gelten weiterhin pharmazeutische Anforderungen (GMP, Analytik, Rezeptur/Abgabe in Apotheken). Dieser Beitrag ordnet ein, wie Preise entstehen, wo sie drücken und wann „billig“ zu kurz greift.
Wie setzt sich der Preis bei Cannabis zusammen?
Der Apothekenpreis entsteht aus mehreren Bausteinen: Herstellkosten (Anbau, Ernte, Post‑Harvest), Import/Logistik, Qualitätsprüfung (Chargenanalysen), Großhandelsmarge, Apothekenleistungen (Rezeptur, Beratung, Lagerung) und Steuern. Für Kassenrezepte greifen zudem vertragliche Regelungen; bei Privatrezepten bestimmt der Markt stärker den Endpreis.

Fassen wir noch einmal zusammen:
Was ein Preis von 3,50 €/g bedeutet
Solche Angebote adressieren in der Regel Selbstzahler:innen und sind nur mit hocheffizienter Lieferkette denkbar: große Chargen, günstige Produktionsstandorte, standardisierte Prozesse.
Der Haken: Beratung, Verfügbarkeit bestimmter Kultivare und Nachverfolgbarkeit dürfen darunter nicht leiden. Entscheidend bleibt, dass die gesetzlich geforderte Qualität (Analytik, Stabilität) nachweisbar ist.

Pro & Contra Preiskampf
Pro: Günstige Blüten senken Zugangshürden und entlasten Budgets – gerade bei Langzeittherapien.
Contra: Druck auf Service und Vielfalt, potenziell mehr Wechsel zwischen Sorten/Herstellern, Risiko von Lieferengpässen bei Margenstress.
- Erstens: Preis ist wichtig – aber Qualitätssicherung zuerst.
- Zweitens: Beratung & Dosis‑Titration kosten Zeit und müssen bezahlt werden.
- Drittens: Verfügbarkeit/Planbarkeit sind medizinisch relevant.
Mini‑Vergleich: Kostenfaktoren
| Baustein | Einfluss auf €/g | Bemerkung |
| Produktion | hoch | Indoor/Greenhouse, Energie, Ertrag |
| Analytik | mittel | vollständige CoAs je Charge |
| Apotheke | mittel | Beratung, Rezeptur, QS |





















