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Es war im Jahr 1994, als das Unternehmen Paradise Seeds in Amsterdam gegründet wurde. Heute, im Jahr des 30-jährigen Bestehens des Unternehmens, werfen wir einen Blick zurück auf die lange und äußerst bewegte Geschichte einer der ältesten Cannabis-Seedbanken.
Damals, als alles begann, gab es viele Veränderungen in der Welt des Cannabis. Paradise Seeds war an vorderster Front dabei, als sich das Geschäft mit den Samen von einer Untergrundbewegung zu einer internationalen Industrie mit legalisierten Märkten in Europa, Nord- und Südamerika und Asien entwickelte.
Das Durchblättern des Katalogs mit über 50 Strains ist wie ein Spaziergang durch die Evolution der modernen Cannabissorten. Paradise war bei jeder Innovation ganz vorn mit dabei, bei feminisierten, Autoflowering und auch medizinischen Cannabissorten. Die Seedbank hat im Laufe der Zeit die Messlatte immer weiter nach oben verschoben und dabei zahlreiche Cups und Auszeichnungen gewonnen.
Der Anfang von allem – Die frühen 1990er Jahre
Zu Beginn der 90er Jahre zog Luc Krol nach Amsterdam. Die niederländische Hauptstadt war damals ein Magnet für Cannabis-Touristen, die von Regionen, in denen Landrassen wuchsen, z. B. in Asien, Afrika und Südamerika, zurückkehrten. In den Coffeeshops der Stadt wurden daher viele Samen getauscht, und so begann auch Luc zu sammeln und zu züchten. Zu dieser Zeit gab es viele leer stehende alte Gebäude, die von jungen Künstlern und Aktivisten besetzt wurden. Die großen Räume boten das perfekte Zuhause für Lucs Zuchtbetrieb, mit ganzen Etagen, in denen Pflanzen unter Leuchtstoffröhren und Straßenlaternen wuchsen. Im Sommer wurde die Dachterrasse in einen riesigen Cannabisgarten verwandelt.
Um seine Zuchtexperimente zu finanzieren, verkaufte Luc einen Teil des von ihm angebauten Cannabis an einen Coffeeshop namens Mother’s Milk. „Das Gras wurde sehr beliebt“, erinnert er sich, „und als sein Gras immer bekannter wurde, wollten die Leute auch die Samen kaufen, und so entstand die Idee für ein Saatgutgeschäft.“
1994 wurde die Idee Wirklichkeit, nachdem einer seiner Grows aufflog und von der Polizei besucht wurde. Lucs Anwalt empfahl ihm, ein Unternehmen zu gründen, das Cannabissamen verkauft, da das nach niederländischem Recht legal ist.
Das war der Zeitpunkt, an dem Paradise Seeds offiziell wurde! Das Unternehmen ging mit fünf Sorten an den Start, und eine davon sorgte besonders für Aufregung. Sensi Star war eine hochpotente, sehr harzige Indica mit einem einzigartigen Geschmack. Im Jahr 1999 gewann sie sowohl den High Times als auch den Highlife Cup und machte Paradise in der Cannabis-Szene mit einem Schlag bekannt.
Die 2000er Jahre – Paradise Seeds als Vorreiter in der Grower Szene
Diese Werbung erzeugte eine große Begeisterung für die Marke in ganz Europa und auch in den USA. Das wurde noch verstärkt mit der zunehmenden Popularität des Internets in den frühen 2000er Jahren. Plötzlich hatten die Grower Zugang zu einem globalen Netzwerk, in dem sie ihre Anbauerfahrungen mitteilen und Wissen austauschen konnten, insbesondere in darauf spezialisierten Foren.
Fortschritte in der Technologie und billigeres Equipment führten zu einer Explosion des Marktes für Homegrow Bedarf. Aber die Züchter benötigten dafür immer noch mehr gute Genetik. Die 2000er Jahre brachten dann neue, leistungsstarke Paradise-Sativa Strains (einschließlich Jacky White und Delahaze) und Indicas wie Ice Cream und Allkush hervor.
Das Unternehmen befand sich an der Spitze der Innovationen, die die Cannabissaatgutindustrie für immer prägen sollten. Paradise Seeds war eines der ersten Unternehmen, das stabilisierte, feminisierte photoperiodische und Autoflowering Sorten auf den Markt brachte, die den Eigenanbau grundlegend veränderten.
Zu dieser neuen Welle feminisierter Sorten gehörte auch die Entwicklung von Hybridsorten, wie White Berry und Wappa. Die Hybriden vereinten die besten Eigenschaften aus Indica- und Sativa-Sorten und verbesserten die Erträge und die Qualität der Pflanzen erheblich, sodass sie in den folgenden Jahren zu einem Industriestandard wurden.
Immer an der Spitze der Cannabisgenetik-Innovation – die 2010er Jahre
Im Jahr 2010 eröffnete Paradise Seeds seinen Flagship-Store im Zentrum von Amsterdam, der zeitweise auch als Hauptsitz von Paradise Seeds diente. Hier wurden viele Pläne geschmiedet, die Paradise in den kommenden zehn Jahren weiterentwickelt hat.
Nachdem Paradise als eines der ersten Saatgutunternehmen Autoflower und feminisierte Sorten entwickelt hatte, die die Art und Weise, wie die Menschen Gras anbauen, revolutionierten, wandte sich das Unternehmen schließlich auch dem medizinischen Cannabis zu. Neben der Entwicklung von CBD-Sorten war Paradise auch an einigen großen medizinischen Anbauprojekten beteiligt, darunter der größte legale Anbau Südamerikas in Chile.
Lucs Interesse an medizinischem Cannabis wuchs 2012 zusehends, als er mit seinem guten Freund Matej (von Snail Rolling Papers) eine dreitägige Fahrradtour durch Spanien unternahm. Die beiden hatten so viel Spaß auf der Tour, dass sie beschlossen, dies im nächsten Jahr zu wiederholen und alle ihre Freunde einzuladen. Das Ergebnis war die Medical Cannabis Bike Tour, die in den 2010er Jahren zu einem Phänomen in der Cannabis-Szene wurde – fünf Touren sammelten über 400.000 € für die Forschung zur Behandlung von Krebs mit Cannabis.
Als im letzten Jahrzehnt immer mehr Bundesstaaten der USA Cannabis legalisierten, wurde man sich bei Paradise Seeds schnell der wachsenden Beliebtheit der kalifornischen Sorten bewusst. Im Jahr 2017 ging das Unternehmen darum, eine Zusammenarbeit mit dem Godfather der Stoner-Comedy, Tommy Chong (von Cheech und Chong), ein, um gemeinsam eine Reihe von Sorten zu entwickeln, darunter Mendocino Skunk und L.A. Amnesia. Paradise-Sorten wurden bald von allen möglichen lizenzierten Produzenten auf der ganzen Welt nachgefragt, um die neu legalisierten Märkte für medizinisches Cannabis und für Cannabis als Genussmittel zu beliefern.
Cross-over mit US-Genetik – Die Paradise Strains der Neuzeit
Im Jahr 2020 überzog dann Covid die Welt und stürzte sie in eine dunkle Zeit und viele Unternehmen in schwere Krisen. Aber für Paradise gab es auch einen Silberstreif am Horizont, denn all die Grower mussten zu Hause bleiben, und es gab für sie kaum etwas anderes zu tun, als Netflix zu schauen und die Zeit mit ihren Graspflanzen zu verbringen. Das Ergebnis dieses Zeitraums war eine riesige Fülle von erstaunlichen Fotos von Pflanzen und Ernteergebnissen!
Der Homegrow der 2020er Jahre war von US-Genetiken dominiert. Paradise erkannte darin die Chance, die Terpene und die Potenz von US-Linien wie Cookies und Gelato in Kreuzungen mit klassischen Legacy-Sorten einzubringen. Das Ergebnis war eine Welle von beliebten Paradise Cali-Sorten wie White Noise, Apricot Candy, Chocolate Wafflez und Highway 66. Die Verbindung zu den USA wurde in den vergangenen Jahren sogar noch enger, als Paradise sich mit einem der angesagtesten neuen Seedbanken Kaliforniens, mit Compound Genetics, zusammenschloss und mehrere High End Strains mit Gelato als Kerngenetik nach Europa brachte.
Wenn Du Dir ein Bild zum aktuellen Sortiment von Paradise Seeds machen möchtest, folge dem Link: