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Zwar gibt es in Deutschland gar keine Cannabisgeschäfte in der Nähe von Schulen, aber eine diesbezügliche Studie aus den USA zu prüfen, lohnt sich mit Blick auf die hierzulande geltenden Abstandsregeln für den THC-Konsum trotzdem.
Forscher aus den Bereichen Statistik und Pädagogik haben Wechselwirkungen zwischen Bildungseinrichtungen und umliegendem Fachhandel mit Hanf im Sortiment analysiert und dabei wichtige Aspekte für besseren Jugendschutz herausgearbeitet.
Kiffen auf dem Schulhof wird auch in Amerika bestraft
Selbstverständlich sind Weed-Geschäfte, in den USA als „Dispensaries“ bekannt, nur für Erwachsene geöffnet. Der Zutritt wird Untersuchungen zufolge sehr streng und zuverlässig kontrolliert. In der neuen Studie geht es allerdings nicht um Schüler, die im Laden unerlaubt versuchen, an Gras zu kommen, sondern um Strafmaßnahmen wegen Hanfkonsum auf dem Schulgelände. Kiffen in der großen Pause oder auf dem Klo wird in Verbindung zu einem THC-Fachhandel in der Nähe gesetzt, auch wenn das verbotenerweise gerauchte Marihuana kaum von dort stammen dürfte.
Eine Interaktion vermuten ist aber erlaubt: Befinden sich Cannabisgeschäfte in der Nähe von Schulen, bekommen Lernende statistisch betrachtet öfter wegen Joints einen Verweis als anderswo. Mehr oder weniger knackige Disziplinarmaßnahmen verhängt der Direktor bei Hanf vor allem, wenn Läden weniger als eine Meile entfernt sind. Im Ganzen sind es beispielsweise in Oregon etwa ein bis zwei Verweise pro Schuljahr mehr, die nach einer Legalisierung für Cannabinoide ausgesprochen werden – wobei eine durchschnittliche Mittelschule dann auf fünf oder sechs Tadel kommt statt auf drei oder vier ohne Freigabe.
Zusammenhänge von Legalisierung und Hanfkonsum durch Minderjährige
Die Fachgeschäfte für Haschisch und Marihuana stellen laut Studie kein faktisch messbares Risiko an sich dar, weil an Kids selten verkauft wird. Psychologisch hingegen könnte Gras in der Auslage vom Schaufenster bei Schülern einen fahrlässigen Umgang mit solchen Substanzen fördern. Verstärkt wird das gerade bei offensiver Reklame, was in den USA nicht überall verboten ist. Mitarbeiter von Cannabisgeschäften sind keine Dealer, verteilen aber zu Werbezwecken häufig Flyer und da kann es schon vorkommen, dass auch Jugendliche vom aktuellen Rabatt auf Hanfsorten mit lustigen Namen erfahren.
Gerade dem Weg zur Schule sollten Behörden mehr Aufmerksamkeit schenken. Mit dem gelben Bus kommen längst nicht alle zum Unterricht, sondern schlicht zu Fuß und wer dann jeden Tag mehrmals am Hanfhändler vorbeiläuft, könnte es leichter nehmen mit dem Ausprobieren einer Grastüte. Der Konsum von THC bleibt bei Minderjährigen jedoch im Vergleich mit Alkohol und Tabak weiterhin niedrig. In der Studie erwähnte Umfragen berichten von rund 8 % jugendlichen Kiffern in den Vereinigten Staaten, während 12 % der Schüler Zigaretten rauchen und mehr als 15 % gerne mal zur Flasche greifen.
Schulen sollten Sanktionen bei Cannabis mit Aufklärung verknüpfen
Wegen Hanf in den Karzer eingesperrt und durch den Spießrutenlauf einer ausführlichen Gardinenpredigt beim Schulleiter geschickt, werden in Amerika die meisten Teenager wohl genauso wenig wie in Deutschland. Einen Verweis will aber auch niemand unbedingt mit nach Hause bringen und um gleichzeitig zu erziehen, wie aufzuklären, rät die Studie den Bildungseinrichtungen immer zu einer umfangreichen Analyse der Situation.
Aufklärung und Prävention profitieren ebenfalls. Ein Hanfladen in der Nähe oder eben bei uns herumhängende Kiffer nehmen Schüler leider manchmal als eine unerwünschte Normalisierung von THC wahr. Lehrer können Emotionen und Widerstandskraft für Stresssituationen schärfen, damit das Gras in möglichst vielen Fällen vor der Volljährigkeit besser links liegen bleibt. Bildung bringt der Wissenschaft zufolge die besten Ergebnisse und Schulen einerseits und eine Legalisierung samt den Cannabisgeschäften für Erwachsene andererseits ins Gleichgewicht.